Bertha Sophia Felicita Baronin von Suttner wurde am 9. Juni 1843 in Prag als Gräfin Kinsky von Chinic und Tettau geboren. Die österreichische Pazifistin und Schriftstellerin musste zunächst unter Pseudonymen veröffentlichen und wurde bekannt als »B. Oulot« und »Jemand«. Sie wurde 1905 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet und war weltweit die berühmteste Frau ihrer Zeit.

 

Mit diesem Buch erinnern wir an die großen Schriftsteller, deren Bücher der Verbrennung durch die Nationalsozialisten zum Opfer gefallen sind. Adolf Hitler wollte erreichen, dass die Werke dieser Autoren in Vergessenheit geraten. Fast wäre es ihm gelungen, denn in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg hat niemand mehr Notiz genommen von den Büchern und den Schriftstellern, die einst die Gesellschaft prägten. Zu Ehren dieser großartigen Autorinnen und Autoren und gegen das Vergessen veröffentlichen wir dieses Buch, das bis heute nicht an Bedeutung verloren hat.

Rodja Smolny (Verleger)

 

Die Waffen nieder!, Bertha von Suttner, Taschenbuch, 276 Seiten, 14,80€

1 Bewertung für Die Waffen nieder! (Suttner)

  1. Jun

    Zwei Tatsachen macht Bertha von Suttner in „Die Waffen nieder!“ klar und anschaulich deutlich: zum einen die Macht der Erziehung und Prägung über den Menschen als Individuum und die Gesellschaft, in der er lebt, und zum anderen, wie schwierig, mühselig und entmutigend es ist, mit seinem Denken und Empfinden in der Minderheit zu sein und zu versuchen, altüberlieferte Konditionierungen und Indoktrinationen aufzubrechen.

    Denn von Lehrern, Staatsmännern, Historikern, Denkern und nicht zuletzt von der Kirche wurde den Menschen des christlichen Abendlandes – sowohl dem Adel als auch den Bürgern und Bauern bis hin zu den Mägden und Knechten – jahrhundertelang eingetrichtert, welch edle, großartige und ruhmreiche Sache der Krieg doch sei. Für einen Mann gäbe es nichts Größeres und Hochherzigeres, als zur Verherrlichung und Festigung der Macht und des Ruhms seines Vaterlandes in den Krieg zu ziehen. Männer und Frauen hatten die Liebe zum Vaterland über die zum Ehepartner, zu den Kindern und Verwandten zu stellen.

    Gleichwohl zeigt Bertha von Suttner auch auf, dass sich Mitte des 19. Jahrhunderts andere Stimmen zu Wort melden, die den Krieg als Rückfall der Menschheit in rohe, primitive Barbarei betrachteten, die verheerende, Wirtschaft und Kultur zerstörende Auswirkungen mit sich bringt.

    Aus meiner Sicht ist „Die Waffen nieder!“ gerade in unserer Zeit so hochaktuell, relevant und wichtig wie seit Ende des Zweiten Weltkrieges nicht mehr. Ich würde mir wünschen, dass Bertha von Suttners Roman sich als Gegengewicht zu den Stimmen der Populisten geltend macht, die gerade jetzt wieder die Menschen mit Brandreden und Hassparolen gegeneinander hetzen. Doch sollte der blinde, phrasendreschende Fanatismus – ganz gleich, ob er von radikalen Islamisten oder von Rechtsnationalen ausgeht – auch jetzt wieder die Oberhand gewinnen, stehen jene, die zur Vernunft und Besonnenheit mahnen, auf verlorenem Posten.

    Es ist an uns allen, zu entscheiden, in was für einer Welt wir leben wollen – in einem von Vernunft und Konsens getragenen Gemeinwesen, das die Meinungen und die Persönlichkeit des Menschen mit ihren Stärken und Schwächen und sein Denken und Fühlen akzeptiert, respektiert und anerkennt, oder in einem gigantischen Schlachthof, in dem jeder gegen jeden hetzt und wütet, bis einer den anderen in einer Orgie des Hasses und der Gewalt zerfleischt.

    Noch ist es nicht zu spät. Noch können wir wählen. Nach meiner Auffassung sollte Bertha von Suttners Ruf: „Die Waffen nieder!“ weltweit gehört werden und die Menschen zum Aufhorchen und Innehalten bewegen. Es ist an der Zeit …

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