Die Geschichte einer Buchveröffentlichung

»Das Buch ist sehr gut geschrieben. Ich habe es aufgeschlagen und konnte es nicht mehr aus den Händen legen. Ich möchte dieses Buch mit 10 und noch mehr Sternen weiter empfehlen.«

»Eine Leidensgeschichte die aufzeigt, dass durch Wille, viel Zuneigung und Liebe die Hoffnung auf Heilung gestärkt wird und der Funke des Überlebens siegt.«

Ich bin in den beschaulichen 50er-Jahren des letzten Jahrhunderts in einem Außenquartier der Stadt Bern in der Schweiz aufgewachsen. Das Leben war ruhiger und beschaulicher als heute. Es gab noch Pferde-Fuhrwerke und ich lernte das Schreiben auf einer Schiefertafel mit einem Griffel. Wir besaßen kein Auto, keinen Fernseher, keinen Kühlschrank und waren als Kleingärtner fast Selbstversorger. Ich war ein stilles, ruhiges Kind – angepasst würde man heute sagen – hatte aber eine lebhafte Fantasie und liebte von klein an die Natur und alle Tiere.

Ich lernte sehr schnell lesen, denn ich liebte die Worte und fing mit 10 Jahren an, heimlich kleine Gedichte zu schreiben. Immer wenn mich etwas sehr beschäftigte, brachte ich es zu Papier und es war mir damals schon eine Hilfe, Ereignisse in meinem Leben zu verarbeiten. Ich verschlang alles Lesbare, das mir in die Hände fiel und habe bis zum Schulaustritt fast alle Schulbibliotheken durchgelesen.

Mit Eintritt ins Erwachsenenalter schlief dann meine Schreiberei ein. Ich war mit der kaufmännischen Lehre beschäftigt, später mit der Arbeit in der grafischen Branche, lernte meinen Mann kennen, wir heirateten, bauten ein Häuschen und alles schien gut zu laufen.

Doch die Ehe scheiterte und nach einigen Jahren des Alleinseins, in denen ich wieder zaghaft mit Schreiben anfing, trat meine Freundin in mein Leben. Wir zogen zusammen. Sie arbeitete in ihrem Beruf, ich in meinem, wir hatten Hunde, Katzen und Pferde und fühlten uns in unserem gemeinsamen Leben sehr wohl. Es hätte immer so weitergehen können, wir waren sehr glücklich.

Doch das Schicksal meinte es anders: Ich bekam die Diagnose einer entzündlichen Darmerkrankung (Colitis Ulcerosa/Morbus Crohn). Die Krankheit verläuft in Schüben und beim dritten, sehr heftigen Schub half mir kein Medikament mehr, ich war austherapiert.

In einer lebensgefährlichen Operation mit knapp 40% Überlebenschance, der Entfernung des gesamten Dickdarms und dem Anlegen eines sogenannten künstlichen Darmausgangs (Stoma) retteten mir mutige Ärzte vorerst mein Leben.

Es folgte eine dreijährige Leidenszeit mit vielen Operationen, Nahtoderfahrungen, Ängsten und unsäglichen Schmerzen. Ich konnte nicht mehr reden, nicht mehr die Augen aufhalten, nicht mehr laufen. Ich war gefangen in dieser Krankheit, in meinem Körper, in diesem Zimmer. In dieser schwersten Zeit meines Lebens war ein Mensch immer und jederzeit bedingungslos an meiner Seite: meine Freundin. Ich weiß heute, dass allein die Kunst der Ärzte mich nicht hätte retten können. Ohne ihren Beistand wäre ich verloren gewesen.

Als ich nach vielen, vielen Monaten wieder einigermaßen auf die Füße kam, begann sich mein Körper endlich langsam auf die veränderten Umstände einzustellen. Meine Seele aber kam irgendwie nicht hinterher und die unsägliche Angst, die Todesnähe, die Hilflosigkeit und die Abhängigkeit, die ich erfahren hatte, lähmten mich und verunmöglichten es mir, mein Leben wieder zu leben.

Also begann ich, nach altbewährtem Rezept, meine Geschichte aufzuschreiben, sie noch einmal zu durchleben und zu durchleiden, nur so für mich. Aber es half mir auch diesmal, mich in der Normalität wieder einigermaßen zurecht zu finden. Nachdem ich mir alles von der Seele geschrieben hatte, verschwand der Bericht wieder in der Schublade und geriet fast in Vergessenheit.

»Unglaublich, was diese Frau gesundheitlich durchgemacht hat und dabei ihren (Über-) Lebenswillen, aber auch ihren Humor nicht verloren hat. Ein Buch, das zum Nachdenken anregt und einem bewusst werden lässt, dass die Gesundheit nicht selbstverständlich ist.«

Deutsche Literaturgesellschaft, BoeckliAls ich ein paar Jahre später darüber nachdachte, wie sich mein Leben mit dem Stoma verändert hatte und wie kompliziert der Weg doch manchmal gewesen war, entschloss ich mich, die Geschichte mit einem Epilog abzuschließen und zu erzählen, dass mein Leben wieder – wenn auch etwas anders – weitergehen würde. Ich setzte die Idee in die Tat um und so hatte ich ein Ende gefunden.

Meine Freundin und ich hatten schon länger einen Lebenstraum: Wir wollten nach unserer Pensionierung nach Sylt ziehen, für immer. Doch wieder hatte sich das Schicksal gegen uns verschworen. Sie wurde schwer krank und ich fand mich in einer neuen Rolle wieder: Jetzt war ich die Stärkere und versuchte, ihr zu helfen und ihr beizustehen. Nach einer sehr turbulenten letzten Zeit in der Schweiz gelang uns schließlich die Auswanderung, wenn auch unter erschwerten Umständen.

Doch schon am ersten Tag unseres neuen Lebens auf Sylt geschah ein Unglück und erst da – nach 10 Jahren allein auf mich gestellt – schaffte ich den endgültigen Absprung in die Freiheit, in die Selbstbestimmung und aus der Abhängigkeit. Ich wusste: jetzt musste ich es tun, ob ich es konnte oder nicht, ob ich es wollte oder nicht, ich musste es tun, und zwar jetzt.

Diesen letzten, dritten Teil musste ich jetzt auch noch aufschreiben, denn erst da war ich wieder der Mensch, der ich vorher war, vielleicht etwas gereifter und erfahrener, aber mein »Ich« war wieder da, ich erkannte mich endlich wieder.

Meine Freundin hatte schon in der Schweiz verschiedene Male versucht, meine Geschichte einem Verlag anzubieten. Es kamen nur Absagen: »Passt nicht ins Programm, zu speziell, nicht unsere Richtung«, stand in den Begründungen.

Dass sie es auf Sylt noch ein letztes Mal probierte und die »Deutsche Literaturgesellschaft« anschrieb, verriet sie mir erst, als die Mail schon weg war. Ich war mir sicher, dass wir eine erneute Ablehnung kassieren würden. Als aber kurze Zeit danach der Brief mit der Zusage kam, war ich völlig perplex. Ich wusste nicht, sollte ich lachen oder weinen, ich war einfach nur platt und konnte gar nicht glauben, dass meine Geschichte Beachtung gefunden hatte.

Die folgenden Wochen brachten nochmals viel Arbeit. Ich musste die ganze Geschichte anonymisieren, war ich doch sehr offen mit Namen, Auto-Nummern und Adressen umgegangen, es war ja nicht für die Öffentlichkeit gedacht gewesen. Doch an der eigentlichen Geschichte habe ich gar nichts mehr geändert. Sie ist genau so passiert und ich habe nichts geschönt und nichts weggelassen, auch die peinlichen Szenen nicht ausgenommen.

Meine Freundin steuerte das Cover-Foto bei, die Korrektoren des Verlags erledigten ihre Arbeit, nach ein paar Wochen war das Buch gedruckt und ich sollte meine Autoren-Exemplare bekommen. Darauf freute ich mich schon sehr, mein eigenes Buch – gedruckt und gebunden – in den Händen halten zu dürfen.

Die Ankunft der Kiste, voll mit Büchern – mit meinen Büchern – erlebte ich leider nicht live mit. Ich lag genau da mit einem sehr heftigen Crohn-Schub in der Klinik.

Wenigstens kam ich soweit wieder auf die Beine, dass wir die Buchmesse in Frankfurt mitmachten und ich mein Buch präsentieren konnte. Da sah ich zum ersten Mal meine Bücher im Gestell, mitten unter anderen Büchern, was mich sehr stolz machte. Wir lernten da auch den Verleger und die Autorenbetreuerin persönlich kennen und es war ein gutes Gefühl, zu den bekannten Namen nun auch Gesichter zu haben.

Wieder daheim schrieben wir die verschiedenen Kontakte an, die wir dort gewinnen konnten. Auch auf Facebook wurde ich tätig. Ich hatte mich lange dagegen gewehrt, aber mein Buch musste bekannt gemacht werden.

Auch für die Buchmesse in Leipzig waren wir gemeldet, doch das Corona-Virus hatte leider etwas dagegen.

»Ich bin dem Verlag unendlich dankbar, dass er mir die Plattform bietet, meine Erfahrungen und mein Erleben einem breiteren Publikum vorzustellen. Wenn man nicht in der Öffentlichkeit steht oder einen prominenten Namen hat, ist es sehr schwer, sich Gehör zu verschaffen. Ich finde es daher toll, dass sich der Verlag um Nischenprodukte bemüht und sich auch um Nobodys kümmert.« Verena Böckli

»Das Buch hat mich sehr bewegt. Die Autorin erzählt hier sehr authentisch, mutig, herzlich, emotional, aber auch humorvoll ihre Schicksalsgeschichte um die heimtückische Erkrankung.«

Das Buch hat zwei Botschaften. Die erste lautet: Nicht aufgeben, weiterkämpfen, auch wenn einem das Leben manchmal alle Widrigkeiten um die Ohren schlägt und man einfach kein Licht am Ende des Tunnels mehr sehen kann. Es lohnt sich, das Leben ist schön, auch wenn es manchmal nicht so weitergeht, wie man es gerne hätte.

Die zweite Botschaft: Es ist heute wichtiger denn je, Menschen wieder bewusst zu machen, wie wichtig soziale Kontakte sind, Freunde, die zu einem stehen, Nachbarn, auf die man sich verlassen kann. In der heutigen Zeit, wo Schlagworte wie Mobbing, Hass, Neid, Macht und Geld so viel Gewicht haben und Eigenschaften wie Empathie, Mitempfinden, Achtsamkeit, Respekt und Mitgefühl für Mensch, Tier und Umwelt fast verloren gehen, finde ich es besonders wichtig, aufeinander zu achten, sorgsam miteinander umzugehen und füreinander Sorge zu tragen.

Ein ganz großes Dankeschön an den Verlag, der mir dabei hilft, diese Botschaften in die Welt zu tragen. Und wenn es dem einen oder anderen Betroffenen helfen kann, seine Ängste zu besiegen oder eine Lebenskrise zu überwinden, dann hat das Buch – das ja eigentlich nur für mich gedacht war – seine Bestimmung erfüllt.

»Ein tiefgründig geschriebenes, wirklich empfehlenswertes Buch! Beim Lesen wird einem immer wieder bewusst, dass man den Mut und die Hoffnung nie verlieren sollte. Ich habe mit der Autorin geweint, gehofft und gelacht. Es ist absolut beeindruckend, wie die Autorin ihr Schicksal meistert, Betroffenen Mut macht und Nichtbetroffenen einen Einblick darüber gibt, was es heißt, mit einer so heimtückischen Krankheit zu leben.
Dankeschön dafür!«

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